"JUMP" ist auf dem Sprung

Die Idee, professionelle Jugendarbeit ausnahmslos mit freiwilligen Zuwendungen zu finanzieren, wurde aus der Not heraus geboren. Im Budget der Evangelischen Kirchgemeinde Neukirch an der Thur steht dafür kein Geld zur Verfügung; zudem bezieht man Mittel aus dem Finanzausgleich, was den Handlungsspielraum weiter einengt. „Angesichts dieser Ausgangslage haben wir beschlossen, es auf dem Spendenweg zu versuchen“, erklärte im März Kirchenpräsident Urs Baumgartner, der von einem jährlichen Bedarf von 60‘000 Franken ausgeht.

Bereits über 60 Spender
Ein Vierteljahr nach dem ersten Aufruf steht nun fest: Das Projekt JUMP kann wie vorgesehen am 1. September gestartet werden. „Derzeit sind etwas über 50‘000 Franken zugesichert oder bereits einbezahlt worden“, berichtet Gabriela Arn, im Leitungsteam der Kirchgemeinde für die Öffentlichkeitsarbeit zuständige. Die ersten 15‘000 Franken habe man relativ schnell beisammen gehabt, dann sei der Geldfluss aber etwas ins Stocken geraten. Ein von Jugendlichen eigens gestalteter Sammeltag am 6. Juni habe der Kampagne jedoch neuen Schwung verliehen. Laut Auskunft von Gabriela Arn beteiligen sich im Moment 62 Spenderinnen und Spender an der Finanzierung von JUMP.

Mit Flavia Christen hat sich für die Jugendarbeit eine Fachfrau angeboten, die mit den Verhältnissen in der Kirchgemeinde nach einem Praktikum bestens vertraut ist und die aufgrund ihrer früheren Tätigkeit beim Cevi Ostschweiz auch die nötige Qualifikation mitbringt. „Ich freue mich auf meine Aufgabe und bin zuversichtlich, hier etwas bewirken zu können“, sagt die 1983 geborene, in Entetschwil aufgewachsene Absolventin des Theologisch-Diakonischen Seminars in Aarau. Im Rahmen eines 60-Prozent Pensums wird sich Flavia Christen um Jugendliche ab Sekundarschulalter, aber auch um junge Erwachsene bis etwa 25, 30 Jahre kümmern.

Ideen sind vorhanden: So soll in der Kirchgemeindestube alle drei Wochen ein Jugendtreff stattfinden, zwischen Weihnachten und Neujahr könnte ein Jugendlager durchgeführt werden, und die Jugendgottesdienste sollen ebenfalls neue Impulse erhalten. Pfarrer Beat Müller beurteilt das Engagement der Jugendarbeiterin positiv.

Im Anbetracht der Tatsache, dass auch für die nächsten beiden Jahre schon 32‘082 Franken beziehungsweise 30‘450 Franken zugesagt wurden, sind die Kirchenvorsteherschaft, Pfarrer Müller und Jugendarbeiterin Christen zuversichtlich, dass die „Jugendarbeit mit Perspektive“ ihrem  Namen gerecht werden kann. „Unser Ziel ist es, das Angebot zumindest einmal drei Jahre aufrechtzuerhalten“, erklärt Gabriela Arn.

Ein Bericht von Georg Stelzner