PM-Gottesdienst gewinnt Innovationspreis der Thurgauer Landeskirche

Platz zum Entwickeln geschaffen

 

Im Bereich Kirche, Kind und Jugend der evangelischen Kirchgemeinden soll die Post abgehen. Deshalb hat die Kantonalkirche den Impulspreis lanciert. Der erste Preis geht an den PM-Gottesdienst der Jugendarbeit in Neukirch an der Thur und Schönholzerswilen.

 

Sabrina Eugster ist in Neukirch an der Thur aufgewachsen und sehr verbunden mit ihrem Geburtsort. So sehr, dass sie sich dort als Co-Hauptleiterin für die Jugendarbeit engagiert. «Früher gab es keine Jugendarbeit, denn die meisten Jugendlichen flogen nach der Konfirmation aus», sagt die 25-Jährige. Ein Besuch in einem Praise Camp inspirierte sie dazu, bei der inzwischen lancierten Jugendarbeit mitzuwirken. Den Vorläufer zum PM-Gottesdienst – PM steht für Praise Meeting – besuchten auch Mütter mit ihren Kindern. «Wir wollten jedoch etwas Neues für junge Erwachsene kreieren, das ganz auf deren Bedürfnisse zugeschnitten ist», sagt Eugster. So entstand 2017 der PM-Gottesdienst für 16 bis 30-Jährige. Auch jüngere oder ältere Interessierte seien herzlich eingeladen.

 

«Funktioniert und trägt Früchte»

Ein Team von 19 Freiwilligen stellt je nach Begabung seine Fähigkeiten für den PM-Gottesdienst zur Verfügung, der zehnmal jährlich alternierend in Neukirch an der Thur und in Schönholzerswilen durchgeführt wird. Im Gegensatz zum «Dankstell» Jugend-Gottesdienst in der Kirche findet der PM-Gottesdienst im Begegnungsraum statt. Eugster sagt dazu: «Damit wird die Gemeinschaft gefördert und Nähe geschaffen.» Das hat auch die Jury des Impulspreises beeindruckt. Dieser wurde erstmals von der Evangelischen Landeskirche Thurgau vergeben, um gute Beispiele engagierter Jugendarbeit auszuzeichnen. Als Siegerprojekt wird der PM-Gottesdienst mit 1000 Franken belohnt. Ruth Pfister, Kirchenrätin Ressort Kirche, Kind und Jugend, betont: «Dieses Gottesdienstprojekt von jungen Erwachsenen für junge Erwachsene hat mich beeindruckt. Es ist rundum eine Teamleistung. Es funktioniert, trägt Früchte und die Begeisterung der Beteiligten ist erfrischend.» Den zweiten und dritten Platz belegen Projekte aus Weinfelden und Tägerwilen.

 

Gedanken mitteilen

In der Bewerbung für den Impulspreis wird hervorgehoben, dass der PM-Gottesdienst sich gut eignet, um Freunde zu finden und zu treffen. Oft werden Besucher zu Teammitgliedern, weshalb auch die Suche nach Freiwilligen laut Eugster problemlos läuft. Ein wichtiger Bestandteil während des Gottesdienstes, der mit einem Opener beginnt, mit zwei Lobpreisteilen weitergeführt wird und mit einer abschliessender Diskussion endet, ist ein Input. Für diesen Input wurden schon externe Personen angefragt, doch will das Team vermehrt lokale Jugendliche ansprechen, um ihnen zu ermöglichen, ihre Gedanken mitzuteilen. «Sie sollen sich im Glauben und persönlich weiterentwickeln können», sagt Eugster.

 

Artikel von Cyrill Rieser, Thurgauer Kirchenbote